„Geschwister sind ein Stück Kindheit, das für immer bleibt“

Zusammen wachsen

Herausforderung

Der Aufbau intensiv begleiteter Fachpflegefamilien verfolgt das Ziel, auch solchen Kindern und Jugendlichen mit besonderen biografischen Belastungen, komplexen Herkunfts- und Hilfegeschichten sowie sonstigen Belastungslagen, eine Familienunterbringung zu ermöglichen, die für herkömmliche Pflegschaften oftmals als zu schwierig eingeschätzt werden.

Chancen schaffen

Die persönlich und fachlich auf eine bindungssensible Arbeit vorbereiteten und darin kontinuierlich professionell beratenen Fachpflegeeltern, können auch Kindern und Jugendlichen mit starken Bindungsdeprivationen und daraus entstandenen unsicheren Verhaltensstrategien, eine Beheimatung in ihrer Familie eröffnen.

Damit bieten Fachpflegeeltern ihren Pflegekindern eine Betreuung und ein Sozialisationsfeld, um chancenreiche und entwicklungsförderliche Bedingungen zu einem gelingenden und selbstbestimmten Leben zu schaffen.

Geschwisterkinder

Ein besonderes Merkmal unserer Arbeit ist die Geschwisterlichkeit.

Die Menschenskind Pflegekinderhilfe GmbH verschreibt sich der Aufgabe, in der Auswahl und Vorbereitung ihrer Fachpflegefamilien, vor allem Platzierungsmöglichkeiten für Geschwisterkinder zu schaffen und ihnen so das Angebot einer gemeinsamen Unterbringung machen zu können.

Geschwisterbeziehung

Mit Geschwistern führen wir Menschenkinder oft die am längsten währenden Beziehungen in unserem Leben. Manchmal können Geschwister sogar die einzigen Menschen unserer Herkunft sein, zu denen positive Bindungen bestehen. Damit sind sie eine wichtige soziale Ressource, die uns beim Aufbau und Erhalt stabiler Beziehungen helfen kann.

Mit unseren Brüdern und Schwestern teilen wir zudem eine besondere Verbindung: wir haben sie uns weder ausgesucht, noch können wir sie aufkündigen. Das begünstigt die ambivalente Natur jeder Geschwisterbeziehung zwischen ihren Dimensionen aus Nähe, Zugehörigkeit, wie auch Rivalität und Konflikten.

Emotionale Sicherheit

Anders als die Beziehungen zu unseren Eltern und Sorgepersonen, ist die zu unseren Geschwistern egalitär und stärker beidseitig geprägt. Sie hat eine besondere Rolle für unsere Identität, als Bezugs- und Vergleichsrahmen, und übt nicht zuletzt durch ihre hohe Kontaktdichte (Kinder verbringen mehr Zeit mit ihren Geschwistern als den Eltern) großen Einfluss als Vorbild und Lernmodell sowie als emotionaler Anker auf uns aus.

Vor diesem Hintergrund vertreten wir die Haltung, dass bestehende Geschwisterbeziehungen nach Möglichkeit auch bei einer Fremdplatzierung fortgeführt werden (Kontinuitätsgrundsatz) und als wichtige Ressource für das Erleben von Stabilität von der Jugendhilfe anerkannt werden sollten, die den Kindern bei der Trennungsverarbeitung von der Herkunftsfamilie helfen kann.

Verlusterfahrungen können so abgemildert und Orientierungshilfen im Übergang geschaffen werden. Die Trennung von Geschwistern andererseits, wird aus Kinderperspektive häufig als zusätzliche und erhebliche Belastung erlebt und sollte vermieden werden.

Herausforderung gemeinsam bewältigen

Die gleichzeitige Integration von Geschwistern stellt Pflegefamilien jedoch vor besondere persönliche wie fachliche Herausforderungen.

Diese Herausforderung wollen wir uns gemeinsam im Sinne der Kinder stellen, gute fachliche Antworten finden und ihnen ermöglichen, was sie sich sehnlich wünschen: den Verlust der vielleicht letzten andauernden Beziehung zu vermeiden oder ganz einfach: etwas zu behalten, das zu ihnen gehört.

Als moderne Pflegekinderhilfe wollen wir die Herausforderung gemeinsam mit unseren Fachpflegefamilien annehmen und sie darin vorbereiten, beraten, unterstützen und begleiten, Geschwistern eine gemeinsame Perspektive in ihrer Familie zu schaffen.

Pflegekinder, ihre Pflegefamilien und ihre Herkunftsfamilien, benötigen eine Organisation zum Guten, die ihnen Chancen auf Wachstum, Heilung, positive Entwicklungen und auf ein selbstbestimmtes Leben ermöglicht.

Eine solche Organisation fängt bei der entsprechenden Grundhaltung eines Teams an. Wir nennen diese Haltung Menschenfreundlichkeit und wollen mit unserer Arbeit Gelegenheit zum Guten schaffen.

Unser Name „Menschenskind“ ist hierbei für uns eine empathische Brücke. Wir wollen damit die Gemeinsamkeit aller Menschen zum Ausdruck bringen, die menschliche Erfahrung, die uns verbindet.

„Pflegekinder“ sind dann keine fremdartigen Wesen, ihre Gefühle und ihr Verhalten sind Antworten auf Lebensumstände und -Erfahrungen, die andere Menschenkinder mit Einfühlsamkeit zu verstehen versuchen können.

Das Menschenkind soll uns daran erinnern, wie Erich Fromm es zum Ausdruck brachte, dass nichts Menschliches uns fremd sein darf.

Alles Menschliche liegt in uns, der Erwachsene wie das kleine Kind.

Wir sind ein Fachteam von Sozialpädagogen, die im Bereich der stationären Jugendhilfen lange tätig sind, und sich bereits im Studium mit dem Aufwachsen von Pflege- und Heimkindern auseinandergesetzt haben.

Lars Andy Jespersen

M. A. Bildung und Soziale Arbeit
Pädagogischer Leiter / Fachberatung

Daniel Eul

M. A. Bildung und Soziale Arbeit
Fachberatung; Kinderschutzfachkraft 

Renate Hausmann

Kauffrau
Verwaltungsleitung

Zeynep Dogan

Dipl. Soz. Päd.
Fachberatung